Diamanten

Der Orlov Diamant


auch Orloff oder Orlow genannt

Der Orlov Diamant Der "Orlov" ist einer der bedeutendsten Prachtstücke in der Sammlung von Edelsteinen und Juwelen des Moskauer Kreml und ist Teil des "USSR Diamond Fund's Treasury". Der Diamant wurde unter der Herrschaft der Zarin Katharina der Großen, die von 1762-1796 herrschte, in das königliche Zepter eingesetzt. Sein Gewicht wird mit 189,62 ct. angegeben und die Abmessungen mit 32 * 35 * 31 mm. Seine Reinheit ist typisch für die feinen indischen Diamanten und seine Farbe besitzt eine schwache blau-grüne Tönung. Auf der einen Seite des Diamanten befindet sich eine leichter Einschnitt. Die Schliffform des Diamanten wird als die eines halben Taubeneis beschrieben. Der Orlov ist eine Rarität unter den historischen Diamanten, da er seinen ursprünglichen indischen Rosenschliff beibehielt.

Früher zierte der Orlov einmal ein Hindu Tempelbild. Er wurde von einem französischen Deserteur gestohlen, der ihn in Madras einem britischen Kapitän verkaufte. Dieser veräußerte den Stein an einen Juden, über den er dann an einen Perser gelangte. 1773 traf dieser Perser den russischen Fürsten Orlov. Orlov war ein in Ungnade gefallener Liebhaber Katharinas II. und kaufte den Diamanten für 400.000 Rubel, ein sagenhafter Betrag für damalige Zeiten. Zwar nahm Katharina II. das Geschenk an, es kam jedoch nicht zu einer Wiedervereinigung der beiden. Fürst Orlov starb in einer Anstalt für Geisteskranke. Der Diamant trägt jedoch seinen Namen.

Der Orlov DiamantDie ungewöhnliche Schliffform des Orlov, das Vorhandensein eines speziellen Einschlusses und das Muster seiner Facetten deuten darauf hin, dass der Orlov mit einem legendären Stein identische sei, der vor langer Zeit verschwand: Dem "Großmogul" (Great Mogul). Dieser wurde von dem Reisenden Jean-Baptiste Tavernier, dem es als einem der ersten Europäer erlaubt wurde, die Juwelen der indischen Herrscher zu studieren, in seinem Buch wie folgt beschrieben: Der Diamant von 279 ct. (als Rohstein 787,5 ct.) soll 1650 in der Kollur-Mine am Kistnah in Indien gefunden worden sein. Der Großmogul wurde Tavernier von Aurangzeb (1658-1707), dem dritten Sohn von Schah Jahan, gezeigt. Das Schleifen des Diamanten wurde dem Italiener Hortensio Borgio anvertraut, der den Großmogul auf 279 9/16 ct. herunterschliff. Das Resultat seiner Arbeit enttäuschte Aurangzeb so sehr, dass er Hortensio Borgio anstelle einer Belohnung für seine Dienste mit einer Geldstrafe von 10.000 Rupien belegte - mehr als der Mann besaß.

Aber ein Mysterium bleibt: Welches Schicksal konnte diesen großartigen Edelstein befallen haben, von dem alle Spuren verschwunden zu sein scheinen? Einige nahmen an, er wurde in kleinere Steine gespalten. Andere vermuten, dass er noch heute existiert in der Gestalt eines anderen Diamanten, z.B. dem Orlov.

Wenn man die Zeichnungen des Großmogul von Tavernier mit den Fotos des Orlov im Kreml vergleicht, sind sofort Ähnlichkeiten erkennbar. Die erste liegt in der Schliffform. Wie bereits erwähnt wird die Form des Orlov als ein halbes Taubenei beschrieben und Tavernier bezeichnete den Großmogul als ein Ei, das in der Mitte durchgeschnitten wurde. Im Laufe der Geschichte kann es nicht viele Diamanten mit einer solchen Form gegeben haben. Zum Zweiten sind die Facetten der beiden Steinen einander nicht unähnlich. Drittens ist der zuvor bereits erwähnte leichte Einschnitt am Orlov entsprechend der Feststellung Taverniers, dass der Großmogul einen leichten Riß und einen Fleck habe. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Geschichte des Großmogul kein Ende zu haben scheint und die des Orlov keinen Anfang, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass es sich um identische Steine handelt.

Letztendlich hat der Akademiker Alexander E. Fersman, eine russische Autorität für Edelsteine, keinen Zweifel daran gelassen, dass der Orlov derselbe Diamant sei wie der Großmogul.


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