Diamanten

Der Sancy


Der Sancy Der Sancy hat eine der interessantesten, facettenreichsten, verworrendsten und kompliziertesten Geschichten aller berühmter Diamanten in Europa. Er ist ein leicht gelber Diamant im Tropfenschliff mit einem Gewicht von 55,23 ct. und einer gelben und pinken Fluoreszens. (siehe auch Gelbe Diamanten) Wahrscheinlich stammt er aus Indien und ist wohl einer der ersten großen Diamanten, der mit symmetrischen Facetten geschliffen wurde. Der Stein ist auch deshalb ungewöhnlich, da er keinen Pavillon besitzt sondern zwei Kronen.

1477 wurde der Diamant in einer Schlacht von seinem ersten bekannten Besitzer, Charles Bold, Herzog von Burgund, verloren. Im Jahre 1570 erwarb den Diamanten der französische Botschafter in Konstantinopel Nicholas Harlai, Seigneur von Sancy, der ein leidenschaftlicher Sammler von Edelsteinen und Juwelen war. So erhielt der Diamant seinen Namen. Sancy brachte den Stein nach Frankreich, wo Heinrich III., der immer sehr empfindlich in Bezug auf seine Kahlköpfigkeit war, ihn auslieh, um damit eine kleine Kopfbedeckung zu schmücken, um seine Kahlköpfigkeit zu verbergen. Sancy war zu dieser Zeit eine prominente Persönlichkeit am französischen Hof.

Während der nächsten Herrschaftsperiode war Sancy der zuständige Leiter für Finanzen. Heinrich IV. gab den Diamanten als Sicherheit für ein beträchtliches Darlehen, um Soldaten anzuheuern. Ein Bote wurde mit dem Juwel losgesandt, erreichte jedoch nicht seinen Bestimmungsort, da ihm Diebe gefolgt waren. Da Sancy sich sicher war, dass der Mann loyal war, ließ er ihn suchen. Man fand seinen Körper und in seinem Magen den Diamanten.

1596 befand sich Sancy selbst in Geldnöten und verkaufte den Diamanten an König Jakob I. von England. Der Stein blieb in England bis 1669. Charles I., Sohn von Jakob I., wurde enthauptet. Seine Witwe Henrietta Maria überließ den Diamanten Sommerset, dem Grafen von Worcester, durch welchen der Stein wieder der englischen Krone zukam. Später besaß ihn Jakob II., der ihn jedoch in der desaströsen Schlacht am Boyne verlor und nach Frankreich flüchtete. Obwohl Ludwig XIV. ein angenehmer und generöser Gastgeber war, waren ihm doch schäbige, trauernde Könige im Exil lästig. In seiner Verzweiflung verkaufte Jakob den Diamanten dem gierigen König, der bekannt war für seine Liebe zu Diamanten. Ludwig gab ihm 25.000,-- $. Dies hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Jakob bezüglich des Wertes des Diamanten in Zeiten der Not.

Gemäß einer anderslautenden Geschichte wurde der Sancy unter verschiedenen Umständen verkauft. Während der Bürgerkrieges verpfändete ihn Königin Henrietta Maria zusammen mit weiteren Diamanten an den Herzog von Epernon für 460.000,-- Livre. Im Jahre 1657 zahlte Kardinal Mazarin den Herzog aus, nahm die Steine mit Zustimmung der Königin in seinen Besitz und vermachte sie Ludwig XIV.

1792 zu Beginn der französischen Revolution, wurden der Sancy und weitere berühmte Edelsteine aus der königlichen Schatzkammer in Paris gestohlen. Er tauchte 1828 wieder auf und wurde von einem französischen Händler an Prinz Anatole Demidoff von Russland verkauft. Der Prinz verkaufte ihn 1865 für 100.000,-- $. Zwei Jahre später wurde der Sancy von dem französischen Juwelier G. Bapst in Paris ausgestellt, wo er ein Preisschild mit 1.000.000,-- Francs trug.

1906 wurde der Sancy von William Waldorf Astor als Hochzeitsgeschenk für die Heirat seines Sohn mit Nancy Langhorne von Virginia erworben. Lady Astor trug den großen Diamanten oft in einer Tiara zu staatlichen Anlässen. 1962 war der Sancy ein Glanzlicht auf der französischen Juwelenausstellung aus zehn Jahrhunderten im Louvre. Nach Lady Astors Tod im Jahre 1964 wurde der berühmte Diamant an ihren Sohn vererbt. Der Stein ist so gefasst, dass man ihn als Kopfschmuck tragen kann. Der Sancy befindet sich jetzt im Louvre in Paris.


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